Die Jagd im Wandel der Zeit

 

Die Jagd diente dem Adel lange Zeit als Zeitvertreib und Spaß, um zum Beispiel ihre Stellung bei Hofe zu festigen oder einfach nur zu protzen, wer die besten Hirsche im Revier hat. Den Untertanen war es bei strengsten Strafen verboten in den Wäldern und Ländereien die Jagd auszuüben. Die angestellten Jäger hatten dafür zu sorgen, die umgreifende Wilderei zu unterbinden und Fressfeinde, wie Wolf, Luchs oder Bär, kurz zuhalten oder gar auszurotten. Begriffe, wie Nachhaltigkeit oder der Naturschutzgedanke waren damals völlig unbekannt.

Erst nach der Feudalzeit wurden Holzbewirtschaftung und Jagd von entsprechenden Ministerien geplant und von gut ausgebildetem Personal in die Tat umgesetzt. Eine nachhaltige Holzbewitschaftung war dringend notwendig geworden, da die Salinen zur Salzgewinnung im 19. Jahrhundert deutlich mehr Holz verbrauchten als natürlich nachwachsen konnte. Jetzt musste auch die Jagd diesem Gedanken unterstellt werden, um Wildschäden bei zu hoher Wilddichte durch Verbiss zu minimieren. Wald wurde in Monokulturen mit der ertragreichen Fichte nachgepflanzt. Die Waldschäden durch Unwetter, Borkenkäfer und Klimaerwärmung sind heute, Jahrzehnte danach, deutlich zu spüren. Hier hat sich aber seit einigen Jahrzehnten der Nachhaltigkeitsgedanke durch Nachpflanzen eines ökologisch sinnvollen Mischwaldes bereits durchgesetzt.

Die Jagd musste sich diesem Gedanken beugen und für eine für den Wald verträgliche Wilddichte in den Kulturlandschaften sorgen. Langsam kam auch der Gedanke an Naturschutz in den Industrieländern auf, man wollte Wald und Wild für zukünftige Generationen bei immer größerem Landverbrauch sichern. Auch die in unseren Breiten ausgestorbenen Arten, wie Wolf, Luchs und Bär sollten eine Chance bekommen, hier wieder Fuß zu fassen. Dies ist zum Teil auch schon gelungen. Die dabei entstehenden Interessenkonflikte mit der Bevölkerung, einerseits die Angst der Bauern um ihr Nutzvieh und andererseits die Urängste der Menschen vor großen Beutegreifern, sind nur durch ein modernes, ökologisches und ökonomisches Wildmanagement zu leisten. Hierfür sind bestens ausgebildete Jäger, die im Staats- und Privatwald konstruktiv zusammen arbeiten, notwendig, um somit einen artenreichen Wildbesatz für die Zukunft zu sichern und zu bewahren.